BENAUDIRA Hörtraining

Individualisiertes auditives Wahrnehmungstraining – Hörtraining

Das Ziel im BENAUDIRA – Hörtraining ist es, durch regelmäßiges Hören individualisierter Trainings – CDs mit Musik, Sprache und Geräuschen die zentrale Hörverarbeitung auszugleichen und zu optimieren. Dadurch lassen sich verschiedene Problemfelder wie z.B. LRS, Tinnitus, zentrale Fehlhörigkeit, AD(H)S, Sprachstörungen etc. positiv beeinflussen.

Hören: Trainingsart und Trainingsziel

Der Begriff des Hörens hat im BENAUDIRA – Hörtraining mehrere Bedeutungen:
  • Es ist zum einen der Weg des Hörens, über den wir das Gehirn erreichen und trainieren können. Daher können viele Bereiche wie z. B. Schreiben und Sprechen von einer ausgeglichenen Hörverarbeitung profitieren. 
  • Das Hören als Sinneswahrnehmung zählt zum zweiten auch selbst zu den Bereichen, die durch das BENAUDIRA – Hörtraining geschult und verbessert werden können. Das Hören der individualisierten Trainings-CDs ist der Weg; das verbesserte Hören gehört zu den Zielen.
Die subjektive Wahrnehmung dessen, was ein Mensch hört, kann in verschiedener Weise gestört sein: Man kann zu wenig, zu viel oder unausgewogen hören.

Wenn die Ziege zur Fliege wird und der Bus zum Busch …

Probleme mit dem Lesen oder der Rechtschreibung werden meistens als Lese- Rechtschreibstörung / LRS oder Legasthenie bezeichnet. Diese Diagnosen lassen oft die Frage nach den Ursachen offen.

Es gibt viele mögliche Gründe für die Entstehung einer LRS. Sehr häufig spielt dabei eine auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung (AVWS) eine wichtige Rolle.
Wenn ein Mensch Sprache nicht optimal hört, kann das auch zu Problemen beim Lesen und Schreiben führen.
Das Sprachzentrum im Gehirn ist gleichermaßen für die Verarbeitung von gehörter, gelesener, geschriebener und gesprochener Sprache verantwortlich.
Störungen der Wahrnehmung und Verarbeitung dessen, was wir hören, können z.B. dazu führen, dass ähnlich klingende Sprachlaute nicht unterschieden werden können.
Der „Bus“ wird zum „Busch“, die „Tanne“ zur „Kanne“ und die „Ziege“ zur „Fliege“.
Für ein Kind, das solche Sprachlaute schon im Gehör nicht unterscheiden kann, ist das Erlernen der richtigen Rechtschreibung natürlich sehr schwierig.

Das BENAUDIRA Hörtraining hilft, die zentrale Hörverarbeitung zu regulieren und trainiert die Sprachlaute, die für den betroffenen Menschen ein Problem darstellen.
Dazu werden instrumentale Musik sowie gesungene Lieder und gesprochene Texte mit spezifischen Sprachlauten individuell an die Hörleistungen des Einzelnen angepasst und als Trainings – CD produziert. 

Störungen in der zentralen Hörverarbeitung können auf mehrere Arten zu Problemen mit dem Lesen und Schreiben führen:
  • Unausgewogene Wahrnehmung verschiedener Frequenzen
  • Werden verschiedene Tonhöhen (Frequenzen) nicht ausgewogen wahrgenommen, kann dies dazu führen, dass sich ähnliche klingende Sprachlaute gleich anhören.
  • Viele Kinder hören tiefe Töne sensibler als hohe Töne. Für die Situation in der Schule bedeutet das, dass sie störende Nebengeräusche im Verhältnis zur Stimme des Lehrers oder der Lehrerin sehr laut wahrnehmen. Dadurch fällt es ihnen noch schwerer, die gesprochene Sprache richtig zu verstehen. Hinzu kommt eine durch die Anstrengung beim Zuhören bedingte Überforderung, aus der oft eine verkürzte Konzentrationsdauer resultiert.
  • Ungeklärte Ohrdominanz
  • Unter Umständen ist kein dominantes Ohr ausgeprägt oder beide Ohren wechseln in der Lateralität hin und her. Das Gehörte kann verzögert wahrgenommen werden oder in der Reihenfolge durcheinander geraten.
  • Zusammenspiel mehrerer Sinnessysteme
Eine Unausgewogenheit in einem so wichtigen Sinn wie dem Hören wirkt sich auch auf die Verarbeitung anderer Sinneseindrücke aus. Das gesamte System der Wahrnehmung, Verarbeitung und Nutzung von Sinneseindrücken gerät aus dem Gleichgewicht. So werden indirekt auch die optischen Eindrücke beim Lesen und Schreiben durch eine zentrale auditive Verarbeitungsstörung beeinträchtigt.
Mögliche Hinweise auf eine auditive Ursache bei LRS / Legasthenie:
  • viele Fehler im Diktat trotz Übens
  • Verwechslung ähnlich klingender Laute
  • langsames, stockendes Lesen
  • erschwertes Erlernen des Schreibens
  • Sprachverständnisprobleme
  • Unsicherheiten beim Satzbau und der Grammatik
  • Schwierigkeiten, Wörter in Silben zu gliedern, z.B. „Te-le-fon“
  • Schwierigkeiten, Laute aus Wörtern herauszuhören
  • Schwierigkeiten beim sinnerfassenden Lesen, z.B. Wörter oder Silben als Ganzes zu erkennen; z.B. „O-P-A“
  • Unsicherheiten bei der Unterscheidung kurzer und langer Vokale

Sprechen

Wenn ein Mensch nicht optimal hört oder Gehörtes nicht richtig verarbeitet, kann er nicht gut wahrnehmen, was sein Gegenüber sagt. Es ist dem Betroffen auch nicht möglich zu kontrollieren, ob das, was er selbst gesagt hat, sich korrekt anhört.
Dies hat Auswirkungen auf die Lautbildung und die Aussprache.
Beides kann beeinträchtigt sein, wenn die Hörverarbeitung nicht ausgewogen funktioniert.
So werden Laute gar nicht gesprochen bzw. durch andere vorhandene Laute ersetzt, z.B. wird „Sule“ statt „Schule“ gesprochen. Wenn Worte nicht richtig abgespeichert werden können, wird das korrekte Benennen von Dingen erschwert.

Das BENAUDIRA Hörtraining bietet hier eine Möglichkeit, das Hören, die Hörverarbeitung und somit auch das Verstehen und Wiedergeben von Sprache zu verbessern.
Bei sämtlichen Sprachstörungen können auch andere Ursachen, wie z.B. Einschränkungen in der Mundmotorik (für korrekte Sprechbewegungen) vorhanden sein. Diese können nicht direkt mit dem Hörtraining behandelt werden.

Oft wirken jedoch mehrere Faktoren bei der Entstehung von Problemen mit dem Sprechen zusammen. Wenn es gelingt, mit dem Hörtraining die zentrale Hörverarbeitung auszugleichen und positiv auf das Zusammenspiel beider Gehirnhälften einzuwirken, wird eine gute Grundlage für ein flüssiges Sprechen geschaffen.

Mögliche Hinweise für Einschränkungen des Sprechens:
  • Störungen / Verzögerungen beim Erwerb der Sprache
  • eingeschränktes Sprachverständnis
  • Schwierigkeiten in der Satzbildung
  • Störungen des Redeflusses (Stottern)
  • Auch bei Sprachstörungen wie dem Stottern und der Aphasie (die nach einem Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma oder einer Hirnentzündung entsteht), kann das Hörtraining eine Hilfe sein.
Mögliche Hinweise auf eine eingeschränkte Hörverarbeitung bei der Aphasie:
  • Wortverwechslungen
  • Verwechselung von Lauten
  • Sprachverständnisprobleme
  • Schwierigkeiten bei der Satzbildung

Konzentration und Aufmerksamkeit – „ADS“ und „ADHS“

Ablenkbarkeit und Konzentrationsstörungen können ihre Ursache in einer unausgewogenen Hörwahrnehmung haben.
Wenn ein Mensch keine gute Balance in der Wahrnehmung tiefer und hoher Frequenzen hat, hört es Störgeräusche unter Umständen lauter als den Nutzschall.
Kinder nehmen z. B. den Straßenverkehr vor der Schule, die Schritte im Treppenhaus und den Lehrer im Nebenraum lauter oder nur wenig leiser wahr als die Lehrerin im eigenen Raum.
Auch nimmt dieses Kind Sprachlaute weniger laut wahr als die Geräusche, die durch die Füße der Kinder auf dem Boden, durch das Rücken von Stühlen oder durch andere Störungen verursacht werden.
Doch gerade die Stimme der Lehrerin oder des Lehrers und der Mitschüler sind es, worauf die Konzentration des Kindes sich in der Schule bündeln sollte.

Erwachsenen fällt es z. B. schwer, in lauten Umgebungen wie einem Café einem Gespräch zu folgen oder sich in einem Großraumbüro auf ein Telefonat zu konzentrieren.

Menschen mit einem Ungleichgewicht in der zentralen Hörwahrnehmung müssen viel mehr Konzentration aufbringen, um wichtige Sprachinhalte akustisch zu verstehen und um Störgeräusche auszufiltern. Diese ständige Anstrengung kann leicht zur Überforderung werden.

Aus der Überanstrengung heraus gleiten die betroffenen Menschen dann in eine Konzentrationsschwäche ab und sind leicht ablenkbar. Die Aufmerksamkeit lässt nach – weil es für die betroffenen Menschen schlicht zu anstrengend ist, die Konzentration noch länger aufrecht zu erhalten.
Manche kompensieren ihre Überanstrengung auch durch Aktivität oder sogar durch aggressives Verhalten, aber auch körperliche Erscheinungen wie Kopfschmerzen sind möglich.

Der Ausgleich des Hörens kann bei diesen Menschen eine gewichtige Ursache für die Überanstrengung beseitigen.

Den Kindern fällt es leichter, der Stimme des Lehrers / der Lehrerin zu folgen. Sie brauchen weniger Kraft, um dem Unterricht zu folgen.
Auch die betroffenen Erwachsenen können sich leichter auf wichtige akustische Inhalte konzentrieren und Störschall ausfiltern.
Daraus ergibt sich Entspannung – und diese führt zu einer längeren Aufmerksamkeitsspanne.

BENAUDIRA bietet den Betroffenen ein Hörtraining, das die Grundlage für entspanntes Hören schaffen kann.


Wenn Sie ein Hörtraining beginnen, finden genaue Überprüfungen der Hörverarbeitung statt. Danach kann für den Einzelnen entschieden werden, ob das Hörtraining sinnvoll eingesetzt werden kann.

BENAUDIRA ist ein reines Wahrnehmungstraining. Es ist keine medizinische Diagnose oder Therapie.
Weder die Tests noch das Training nach BENAUDIRA ersetzen eine Diagnose oder Behandlung durch einen Arzt oder z.B. durch
einen Logopäden. Die Entscheidung, ob eine medizinsche, eine logopädische oder eine andere therapeutische 
Behandlung notwendig ist, kann nur gemeinsam mit einem entsprechenden Experten getroffen werden.
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